Aussehen
Die Franken zur Karolingerzeit trugen ihr Haupthaar kurz (Deborah Karl-Brandt: Haartracht und Haarsymbolik bei den Germanen). Das war scheinbar Ausdruck ihrer Hinwendung zum Christentum (statt zu ihrem alten Glauben).
Anteil der Franken in Gallien
Wenn man sich die Karten des Frankenreiches ansieht, erkennt man sofort, dass - insbesondere in der Frühphase - das Frankenreich schwerpunktmäßig im heutigen Frankreich zu liegen scheint. Bei mir führte das zu einem Widerspruch, weil die Franken ja ein germanischer Volksstamm waren während im größten Teil des damaligen Frankenreiches heutzutage Französisch, also eine romanische Sprache gesprochen wird. Es liegt nahe anzunahmen, dass der Stamm der Franken zwar diese ganze gallorömische Gegend eroberte und in ihr die Herrschaft stellte - aber nicht die Bevölkerungsmehrheit. Dazu recherchierte ich dann auch wenig und präsentiere hier mal meine Ergebnisse:
- Aus https://fr.wikipedia.org/wiki/Nos_anc%C3%AAtres_les_Gaulois#Donn%C3%A9es_g%C3%A9n%C3%A9tiques, Abschnitt "Données génétiques": es kamen nur wenige Tausend Franken nach Gallien.
- Sehr interessant fand ich: https://fr.wikipedia.org/wiki/Noblesse_franque#Composition_mixte_de_la_noblesse_franque, dass auch die gallorömische Adelsschicht unter den Franken weiterhin in der Führungsschicht verblieb und sich - mal mehr mal weniger - an die Gepflogenheiten der Franken anpasste (und teilweise germanische Namen annahm). Die Heeresführer waren eher Germanen, die kirchlichen Führer und hohe weltliche Beamte im Westteil meist Gallorömer.
- Auch interessant: http://www.trend.infopartisan.net/trd1011/t021011.html. Die Franzosen sahen also 1789 ihren Adel als von außen kommend (als fränkische Besatzer). Das hat vielleicht auch befördert, warum die franz. Revolutionäre die fränkischen Königsgräber in Saint Denis und St. Arnulf so rücksichtslos zerstört haben. Die Frage ist jetzt, ob dies eine Kontinuität hat, ob also diese Sicht des Adels als Fremdherrscher irgendwann vor 1789 entstand oder ob es seit dem 5. Jahrhundert bestanden hatte.
- Falls die Gen-Karten stimmen (wobei ich da meine Zweifel habe, wie die zugrundeliegende Datenlage ist; allzu viele Samples hat er sicher nicht)), dann kann man auch an den Genen die Einwanderung der Germanen/Franken in Gallien sehen: https://www.eupedia.com/europe/genetische_Karten_von_Europa.shtml (siehe Y-DNA-Haplogruppen I1 (mit Ausnahme einiger Unterkladen finnischen Ursprungs), I2a2a-L801, R1a-L664, R1a-Z284, R1b-U106 und R1b-L238)
- Außerdem gibt's hier eine Gen-Karte zu den Genen R1b-S21(U106):https://www.eupedia.com/forum/threads/new-map-of-r1b-s21-u106.26700/, die ein ähnliches Bild ergibt.