Vor dem Schildbau setzte der Herr die Vorbereitungen für die Schild-Positivform.

 

Erster - leider nicht für Serienfertigung geeigneter - Versuch: Hier versuche ich, eine Gipsform herzustellen, auf der ich den Schildrohling laminieren kann.

 

Wir brauchen 4 Styroporplatten 50x100 cm und Styroporkleber

 

Über Kreuz zusammenkleben (für größere Stabilität)

 

Zum Härten des Klebers spannen (sowie von oben mit Gewicht belasten).

 

Erst mal die überzähligen 13 cm absägen, so dass wir auf 87 x 87 cm kommen.

 

Seitliches Anzeichnen der Wölbung.

 

Und grob rausschneiden. Tatsächlich hat sich bei mir eine stabile Japansäge als beste Option herausgestellt.

 

Wölbung passt einigermaßen.

 

Immer mal wieder kontrollieren.

 

Ich habe dann auch mal mein Multitool ausprobiert - klappt auch ganz gut, hebt aber immer nur kleinere Stückchen ab. Und man muss höllisch aufpassen, weil man schnell ein Loch reingeschnitten hat.

 

Wieder kontrollieren: dieses Mal drehe ich die Lehre auf der Styroporform. Deshalb die Wasserwaage, damit alles schön symmetrisch um den Mittelpunkt ist.

 

Fertig geschnitzt

 

Und noch mehr Schweinerei mit meinem kleinen Bandschleifer. Dem tut der ganze Styroporstaub bestimmt auch nicht gut. Ich trug übrigens die ganze Zeit dabei eine FFP2-Maske. Dank Corona hatte ich davon noch einen Haufen. laughing Warum schleife ich überhaupt? Grobe Schnitzer ausgleichen und vor allem den (etwas offenporigen) Styroporschaumstoff damit glätten (nicht zuletzt durch die Hitze beim Schleifen).

 

 

Buckel grob zurechtschneiden.

 

Und die Kontour fein nacharbeiten und Styropor glätten.

 

Passt

 

Mit Sprühkleber Buckel auf Schildform - Styroporarbeiten sind fertig.

 

Mann, mann, mann - was für eine Schweinerei. In der Nachbarschaft schneite es an diesem Tag Anfang Oktober.

 

Da muss jetzt leider noch eine Beschichtung drauf. Dafür gibt's mehrere Gründe: das Styropor ist weich und kann leicht die Form ändern; das Styropor verbindet sich auch leicht mit dem Harz; und es sind doch beim Schnitzen einige Dellen entstanden, die ich ausgleichen will.

 

Der erste Versuch war mit Modellgips. Das lief absolut scheiße und die ganze Nachbarschaft durfte sich über meine Flüche freuen; der Modellgips bindet viel, viel zu schnell ab und ist außerdem nicht gut spachtelbar.

 

Nach meiner Verzweiflung mit dem Modellgips fand ich dann die optimale Lösung. Ich empfehle jedem für Gipsformen diese Knauf UniFlott Spachtelmasse: sehr leicht anrührbar, Topfzeit 60 Minuten und super spachtelbar - wie dicke Buttercreme für eine Torte. Sieht auch noch lecker aus.

 

Die Torte wird verziert.

 

Und im Rotorverfahren schön kreisrund und symmetrisch verteilt. Ging kinderleicht und hat viel Spaß gemacht.

 

Sehr schöne Gipsform. Wenn ich im Folgenden Gipsform schreibe, dann meine ich immer diese Styropor- plus Gips-Form.

 

Als die Spachtelmasse etwas angezogen hatte, das ganze noch mit dem Schwammbrett glätten.

 

Sieht doch gut aus.

 

Als es noch mehr angezogen hatte, noch die Oberfläche glatt schleifen.

 

Nicht vergessen, den Schleifstaub zu entfernen.

 

Und noch einmal mit einem Schwamm glätten.

 

Leider sind immer noch ein paar Dellen und Riefen drinn, also noch einmal mit etwas Moltoill-Spachtelmasse und weichem Spachtelwerkzeug glattspachteln. (Auch Moltofill ist ganz angenehm, weil die Topfzeit 60 Minuten ist).

 

Und nachschleifen

 

Als alles durchgetrocknet war, brachte ich Tiefgrund ein.

 

Der Grund (für den Tiefgrund wink) war, dass ich vor Jahren bei einem ähnlichen Schildbau mit Styropor und (normalem) Gips schlechte Erfahrungen gesammelt hatte - die Form trennte sich damals absolut nicht von dem Schildrohling und ich musste sie zum Enternen zerstören. Nach dem Motto "Doppelt genäht hält besser" will ich dieses Mal alles tun, damit die Form überlebt und ich damit mehrere Schilde bauen kann. Tiefgrund sorgt dafür, dass der Gips bzw. die Spachtelmasse nicht mehr so stark saugen und damit hoffentlich auch kein Harz aufsaugen.

 

Dann 4 mal eine Schicht Trennwachs aufbringen und jeweils 20 Minuten ablüften lassen.

Nach jeder Schicht das Wachs polieren. Man sieht hier auch die Linie, wo der endgültige Schildrohling enden wird (für Durchmesser 77 cm).

 

Dann noch PVA-Trennlack. Mit meinem Ziel, eine Verbindung von Laminat und Gipsform zu vermeiden, nahm ich hier aber zu viel des Guten.

 

Nächstes Mal weniger Trennwachs nehmen, sonst zieht sich das so in Adern zusammen.

 

Jetzt geht's mit dem Laminieren los:

Glasfasergewebe in Stücke schneiden.

 

Zuerst die Gipsform mit Harz gleichmäßig einpinseln, dann Glasfasergewebe einlegen und glattstreichen.

 

Es sollte auch nicht zuviel Harz auf dem Gewebe sein - gerade so, dass das Gewebe getränkt ist.

 

Und dann die Lufteinschlüsse rausrollern.

 

Fertig laminiert. Jetzt eine Woche warten.

 

Der Schildrohling war nach einer Woche wirklich gut, aber schon wieder ließ sich das Laminat nicht von der Gipsform trennen und ich musste sie leider zerstören, um an den Schildrohling zu kommen.

Testurteil: leider ist die oben beschriebene Methode durchgefallen.

Einen Schildrohling habe ich damit herstellen können (und die Herstellung der Gipsform war wirklich ein Haufen Arbeit) - da ich noch zwei weitere brauche, starte ich einen Zweiter Versuch für die Schild-Positivform.


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